NEWS FLASH
Facebook
Twitter
06./07.09.2017
KULTUR 360°
FORUM EUROPE RUHR
Die 6. Ausgabe der internationalen Konferenz fand am 07.09.2017 in der Philharmonie Essen statt. Neue Möglichkeiten, neue Rollen und ein neues Selbstverständnis von Kunst und Kultur, alles potenziert durch die sich verändernden ökonomischen Rahmenbedingungen und die enormen Potenziale der Digitalisierung – das Forum Europe Ruhr präsentierte unter dem Titel Kultur 360° aktuelle Umbrüche in Kunst, Kultur und Gesellschaft und diskutierte die Folgen für Kulturpolitik, Kulturförderung sowie künstlerische Autonomie und gesellschaftliche Verantwortung.
2
Tage
22
Speaker
254
TeilnehmerInnen aus
18 Nationen
SPEAKERS & STATEMENTS
Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen
Es passe sehr gut zu Essen, dass 2017 aus dem traditionellen Forum
d´Avignon Ruhr das „Forum Europe Ruhr“ wurde, unterstrich Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Begrüßung der internationalen Gäste: In Essen trägt die Idee eines gemeinsamen Europas viele Blüten Europa ist für uns Wirklichkeit. Wir haben europäische Partnerstädte in Frankreich, Polen und Finnland. Und nach dem Titel Kulturhauptstadt Europas 2010 wurden wir in diesem Jahr als Grüne Hauptstadt Europas 2017 ausgezeichnet.

Zur Begrüßungsrede
Prof. Dieter Gorny, Direktor european centre for creative economy
Derzeit erleben wir erneut eine beschleunigte Ausweitung der Kunstzone, mit allen strittigen und erregten Auseinandersetzungen, die aber wichtig sind wenn es um Kunst und Kultur und deren tatsächliche oder vermeintliche neue gesellschaftliche Rolle geht. Es ist an der Zeit, einem erweiterten Kunst- und Kulturbegriff, wie dieser zunehmend auch von den Künstlerinnen und Künstlern selbst gefordert wird, nachzugehen – nicht bloß interdisziplinär und crossmedial, sondern durchweg crossektoral!

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
„Der Erfolg der Kulturwirtschaft beruht ganz wesentlich auf der Kreativität der rund 50.000 Kunstschaffenden und auf der Vielfalt und hohen Qualität der Kunstszene im Land. Deshalb erprobt die Landesregierung in einem Pilotprojekt ein Förderprogramm, das gezielt die Lebens- und Arbeitssituation dieser Kreativen verbessern soll – die sogenannte ‚Individuelle Künstlerinnen- und Künstlerförderung‘. Besonders wichtig ist uns, den künstlerischen Akteuren Stipendien zu ermöglichen, an dessen Ende kein konkretes Werk stehen muss. Wir wollen somit Freiräume für ihre individuelle künstlerische Entwicklung schaffen.“

Frau Ministerin Pfeiffer-Poensgen erklärte weiter: „Bemerkenswert finde ich den hohen Stellenwert, der der Kulturförderung in Europa beigemessen wird. Deshalb begrüße ich die jüngste Entschließung des Europäischen Parlaments vom 13. Dezember 2016, die der europäischen Kulturpolitik eine Schlüsselrolle für die weitere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der EU und ihrer Mitgliedsstaaten zuschreibt.“

Dr. Christian Ehler, MdEP,
Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie / Co-Vorsitzender, Interfraktionelle Arbeitsgruppe "Kreativwirtschaft"

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein bedeutender Pfeiler der europäischen Wirtschaft, es wird Zeit, dass wir ihn auch so behandeln. Wir reden hier über nichts Geringeres als über die Identität der Europäischen Union.

Zum Statement

Portrait © Laurence Chaperon
Barbara Gessler, Leiterin, Abteilung Creative Europe –Kultur, Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur, Europäische Kommission
Europas Kreative können zur Neubelebung der Idee Europa beitragen, durch ihre künstlerischen Ideen, ihre gesellschaftlichen Visionen und ihren Mut – Politik und Verwaltung wiederum müssen einen kohärenten Rahmen für dieses Potenzial schaffen.

Zur Person

Portrait © private
Karl-Uwe Bütof, Ministerialdirektor, Leiter der Abteilung "Standortpolitik, Digitalisierung, Industrie, Dienstleistungen und Leitmärkte", Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW
Nordrhein-Westfalen soll einer der
modernsten Wirtschaftsstandorte
weltweit werden. Um dieses Ziel zu
erreichen, setzen wir auch auf die
Verbindung von Kreativität und
Unternehmertum. Die Kreativwirtschaft
ist für uns ein Innovationsmotor und
verdient damit erhöhte Aufmerksamkeit.

Zum Statement

Portrait © private
HOST Antonia Blau, Leiterin Europäische Projekte, Goethe-Institut Brüssel
Zur Person

Portrait © Cultural Diplomacy Platform
HOST Pieter Aarts, Vorstandsmitglied, Design Management Network
Zur Person

Portrait © Dutch Design Awards
Prof. Dr. Dirk Baecker, Lehrstuhlinhaber für Kulturtheorie & Management, Universität Witten/Herdecke
Was taugen die Aufklärung, die Vernunft,
das autonome Individuum in Zeiten einer
Vernetzung in Lichtgeschwindigkeit, enormer Datenspeicher und in ihren Operationen unverständlichen Algorithmen? (…)
Aufklärung hieß, irgendwann alles
verstehen zu können. Das hat zwar schon die Romantik nicht mehr geglaubt, aber erst wir wissen, dass es unmöglich ist, alles zu verstehen. Und wir fangen an, uns genau damit einzurichten.

Zu den Vortragsthesen

Portrait © private

Alain Bieber, Künstlerischer Direktor & Geschäftsführer, NRW-Forum Düsseldorf
Heute ist es nicht mehr so, dass der Künstler alleine im Atelier arbeitet.

Die großen erfolgreichen Künstler haben
Ateliers mit 100 Leuten. Und gerade digitale Künstler arbeiten kollaborativ: Sie haben einen Programmierer dabei, entwickeln Ideen im Team – ein völlig anderer Schaffensprozess. Und ich glaube, dass durch das Digitale ganz neue Bilder geschaffen werden können, die
im Realen gar nicht machbar wären. Andere Erfahrungen, Sinneserlebnisse, immersive Gefühlswelten werden zugänglich.

Zum Interview

Portrait © Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin
Prof. Christian Höppner, Präsident, Deutscher Kulturrat / Generalsekretär, Deutscher Musikrat
Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Digitalisierung, Geschlechtergerechtigkeit
sind kulturelle Themen über den Tag hinaus. Kunst und Kultur stehen mitten im Leben gesellschaftlicher Entwicklungen.
Es ist an der Zeit, die Rolle der Kultur
als Seismograf und Treiber für gesellschaftliche Entwicklungen stärker
in den Blickpunkt gesellschaftspolitischer Entscheidungen zu rücken.
Kulturpolitik ist auch Gesellschaftspolitik.

Zur Person

Portrait © Tim Flavour
Michael Söndermann, Direktor,
Kultur Wirtschaft Forschung
Verständnis und Akzeptanz der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland entsprechen immer noch nicht ihrer wirtschaftlichen Bedeutung mit rund 1,1 Mio. Erwerbstätigen und 150 Mrd. Euro Jahresumsatz (2015). Umso wichtiger, dass ecce zum Forum Europe Ruhr schon zum zweiten Mal eine bundesweite Plattform bot, um mit rund 25 führenden Städten und Regionen aus Deutschland über Daten und Fakten der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland
zu diskutieren und mein Dank für die Förderung der Veranstaltung an das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.
(Anm d. Red.: Zitat bezieht sich auf den Forschungsworkshop am Vortag / 06.09.)
Zur Person

Portrait © Wolfgang Hippe
Mona el Gammal, Regisseurin / Szenografin
Wir müssen dringend entscheiden,
wie unsere gesellschaftliche
Zukunft aussehen soll.
Zur Person

Portrait © Torben Otten
Klaas Werner, Projektleiter medienwerk.nrw
Der Produktionsraum der Virtual Reality,
zusammengefasst unter dem neuen
Begriff der Immersive Art, erlaubt Künstlerinnen und Künstlern die
Spartengrenzen noch weiter zu überschreiten. Medienkunst, darstellende und bildende Kunst finden so Wege unser
räumliches, bildliches und inhaltliches
Verständnis von Kunst und Kultur zu
erweitern und in Frage zu stellen.
Zum Interview

Portrait © Klaas Werner
Pia Lange Christensen, Abteilungsleiterin, Regionale Entwicklung, Region Central Denmark
Being European Capital of Culture in 2017 we work actively in Central Denmark Region to connect culture to all parts of our society.
Zur Person

Portrait © private
Michelangelo Buonarroti, Maler / Bildhauer / Architekt / Dichter
Biederkleid der Gewohnheit
Wirft ab, wer alle Grenzen
Durchbricht von Kunst und Leben.
Zur Person

Painting by Daniele da Volterra
Giorgia Abeltino, Direktorin Public Policy, Google Cultural Institute

Zum Video

Portrait © private
KONFERENZ
ABOUT

Gestartet in 2012, ist die internationale Konferenz zu einem der mittlerweile wichtigsten »Labore für Kultur in Europa*« geworden und Treffpunkt für rund 250 AkteurInnen und Institutionen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Auch in diesem Jahr hat das Forum europäische Diskurse, Debatten und Denkanstöße in die Metropole Ruhr gebracht und einmal mehr innovative Impulse gesetzt.

*#FAR14 Jan Truszczyński, Generaldirektor der Europäischen Kommission für Kultur und Bildung

Zu vergangenen Ausgaben der Konferenz

NICE AWARD 2017

„Creating an Inclusive World – A Call for Transformative Innovations” – unter diesem Motto sind in diesem Jahr 110 Bewerbungen aus 23 Ländern für den NICE Award eingegangen. Die unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Dr. Anne Stenros, Chief Innovation Officer der Stadt Helsinki, wählte daraus fünf GewinnerInnen.

Foto oben © Urbanatix

STATEMENTS
Karl-Uwe Bütof, Ministerialdirektor, Leiter der Abteilung "Standortpolitik, Digitalisierung, Industrie, Dienstleistungen und Leitmärkte", Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW
Nordrhein-Westfalen setzt bewusst auf die Kreativwirtschaft als Innovationsmotor. Der NICE-Award macht den Zusammenhang von Kreativität und Innovation in besonderer Weise deutlich. Die Preisträger 2017 zeigen mit ihren Projekten, wie sehr uns neue Denkweisen dabei helfen können, große gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. NRW ist der richtige Ort, um diese Vorhaben zu präsentieren und weiterzuentwickeln.
Zum Statement

Portrait © private

Prof. Dieter Gorny, Direktor, european centre for creative economy
Die Fähigkeit zur Innovation ist ein direkter Indikator für ökonomische Entwicklung und gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit. Studien belegen, dass Innovationen Strukturwandel und Wirtschaftswachstum vorantreiben. Die Innovationskapazität eines Landes ist eine wesentliche Voraussetzung für eine lebendige Gründerszene. Ohne Innovation keine Zukunft Europas.
Zum Statement
THE WINNERS 2017
PLATZ 1 (8.000 €)
by Dacapo Kultur Offensiv!, Bochum

Jury-Statement:

Their project is all about empowerment and about developing an educational programme from an event. “Each one teach one” as an opportunity to activate the inner heroes of a hidden young generation and let their superpowers show.

PLATZ 2 (5.000 €)
by Central Saint Martins College / University of Arts London (UK)

Jury-Statement:

They reframe risk as an opportunity, transforming criminals into entrepreneurs, not only for the time being but also in the long run: Creativity is being employed so as to break barriers and as a life skill.

Foto re. u. © Makeright

PLATZ 3 (4.000 €)

Empower Parents”
by Hablar en Arte, Madrid (Spanien)

Jury-Statement:

Their efforts are directed to a social group in state of vulnerability, which is often invisible. Thus, it is a truly bottom-up initiative which starts from an urgency and addresses real needs.

Foto re. © Empower Parents

SPECIAL PRIZE for responsibility (3.000 €)
„Next Generation”
by TUMO, Yerevan (Armenien)

Jury-Statement:

Their task looks impossible: To approach a delicate political issue in a way that is not just educational, but entertaining for a young audience. They succeed by guiding young people to come up with their own solutions in this project.


Foto li. u. © TUMO

SPECIAL PRIZE for impact

„Europe by People”
by Pakhuis de Zwijger, Amsterdam (Niederlande)

Jury-Statement:

Their project is impactful on many levels and able to address high politics as well as actual citizen issues. They can serve as an inspiration for other cities, using their creativity to make abstract concepts become tangible.

Foto re. u. © Hans Peter Föllmi

Redaktion: ecce GmbH / forum@e-c-c-e.com

Bildnachweise:
Soweit nicht anders angegeben © ecce/Sebastian Becker.
Headerfoto: Kein Bildnachweis erforderlich bzw. gemäß der Nutzungsbedingungen Creative Commons CC0 zur gemeinfreien und kommerziellen Nutzung ohne Bildnachweis freigegeben.
This message was sent to forum@e-c-c-e.com by forum@e-c-c-e.com
Emil-Moog-Platz 7, Dortmund, NRW 44137, Germany


Unsubscribe | Forward Email
View this email in your browser
You are receiving this email because of your relationship with ecce | european centre for creative economy. Please reconfirm your interest in receiving emails from us. If you do not wish to receive any more emails, you can unsubscribe here.